In Zeiten der Digitalisierung ist kein Unternehmen mehr ohne IT denkbar – und damit auch keines ohne Risiko. Cyberangriffe, Datenlecks und Phishing-Versuche treffen längst nicht mehr nur Großkonzerne. Besonders kleine und mittelständische Betriebe geraten zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen.
Doch eines wird dabei oft übersehen: IT-Sicherheit ist keine reine Aufgabe der IT-Abteilung. Sie ist Teamarbeit – und betrifft alle Mitarbeitenden.

Warum die Verantwortung nicht allein bei der IT liegt

Viele Angestellte verlassen sich darauf, dass die IT „schon alles absichert“. Doch die Realität sieht anders aus:
IT-Teams sind häufig stark ausgelastet – zwischen Supportanfragen, Systempflege und Sicherheitsüberwachung bleibt kaum Zeit, auf jede neue Angriffsmethode zu reagieren.
Fehlendes Bewusstsein in der Belegschaft führt dabei schnell zu Sicherheitslücken. Ein unbedachter Klick, ein schwaches Passwort oder eine Weitergabe vertraulicher Daten kann ausreichen, um Schadsoftware ins Unternehmen zu bringen.

Rechtliche Vorgaben verschärfen den Druck

Neben den technischen Risiken wächst auch der regulatorische Druck:

  • Der Digital Operational Resilience Act (DORA) betrifft besonders Finanzunternehmen und fordert klare Sicherheitsstandards.

  • Der EU AI Act setzt Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz – inklusive Verboten riskanter Anwendungen wie Social Scoring.

Wer die Vorgaben missachtet, riskiert nicht nur Datenschutzverstöße, sondern auch empfindliche Bußgelder. Unternehmen sollten daher klare Zuständigkeiten schaffen und regelmäßige Schulungen für IT-Verantwortliche wie auch Mitarbeitende anbieten.

Angriffe erkennen – Awareness ist der Schlüssel

Der Mensch bleibt das schwächste Glied in der Sicherheitskette – aber auch das wichtigste Schutzschild.

  • Phishing: Laut BSI ist jede dritte Spam-Mail ein Versuch, Zugangsdaten zu stehlen. KI-gestützte Texte machen diese Nachrichten immer glaubwürdiger.

  • Social Engineering: Angriffe wie der sogenannte CEO-Fraud täuschen Anweisungen von Führungskräften vor, um Überweisungen oder Datentransfers auszulösen.

Tipp: Interne Richtlinien helfen, Missverständnisse zu vermeiden – etwa, dass Anweisungen über private Messenger-Dienste niemals gültig sind.

Technik als zweite Verteidigungslinie

Bewusstsein allein reicht nicht aus. Moderne Technologien können Sicherheitsrisiken zusätzlich minimieren:

  • Elektronische Signaturen stellen sicher, dass Dokumente oder Rechnungen echt sind – jede nachträgliche Änderung macht die Signatur ungültig.

  • Die European Digital Identity Wallet (EUDI-Wallet), die bis 2026 EU-weit eingeführt wird, soll digitale Identitäten schützen und Identitätsbetrug im Netz erschweren.

Fazit: IT-Sicherheit ist Teamarbeit

Cybersicherheit funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen: IT, Geschäftsführung und Mitarbeitende.
Ein Unternehmen ist nur so sicher wie sein schwächstes Glied – und das ist häufig kein Server, sondern ein unachtsamer Klick.
Regelmäßige Schulungen, klare Richtlinien und technische Schutzmaßnahmen sind daher entscheidend, um Angriffen vorzubeugen.


 Tipp unseres IT-Teams:
Führen Sie jährliche Awareness-Trainings durch, testen Sie Phishing-Erkennung regelmäßig und überprüfen Sie interne Prozesse auf Sicherheitslücken.

IT-Sicherheit beginnt bei den Menschen – und endet bei einer gelebten Sicherheitskultur.

Published On: Oktober 28th, 2025 / Categories: Ratgeber /